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Vagheit, Philosophie: Es gibt Beschreibungen von Gegenständen oder Situationen, die notwendigerweise nicht völlig bestimmt sind. Z.B. ist die Angabe, ob ein gegebener Farbton noch rot oder schon orange ist, nicht immer entscheidbar. Es ist eine Eigenschaft der Sprache, vage Prädikate zur Verfügung zu stellen. Ob Vagheit eine Eigenschaft der Welt ist, ist umstritten. Siehe auch Sorites, Unbestimmtheit, Unterbestimmtheit, Verschärfung, Penumbra. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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David K. Lewis über Vagheit – Lexikon der Argumente
IV 228 Vagheit/Sprache/Lewis: Nicht die Sprache ist vage, sondern der Gebrauch. Bsp David Kaplan: Die Sonne ist nicht kälter als Sirius, wenn nicht "in einem Sinn" die Sonne kalt ist. Sprache/Lewis: ist nicht selbst vage! Wohl aber Sprachgebrauch von Individuen oder Gemeinschaften, Konventionen usw. D.h. es wird nicht ein Punkt, sondern eine unscharfe (fuzzy) Region im Raum markiert. 1. Bsp Angenommen, die einzige Vagheit beträfe "warm" und "kalt" als extensionale Adjektive. Dann sollten die Indices eine Beschreibungskoordinate haben: eine positive reelle Zahl, als Grenztemperatur zwischen kalten und warmen Dingen. >Extension. D.h. an einem Index i ist die Extension von "kalt" die Menge der Dinge mit der Temperatur kleiner oder gleich diesem Wert (an den Welt- und Zeit-Koordinaten). Vagheit: Eine vage Extension "dies ist kalt" ist wahr, unter einigen aber nicht allen Beschreibungen (delineations). Aber Sätze mit vagen Konstituenten sind nicht notwendigerweise vage. Bsp "Dies ist kalt oder warm aber nicht beides". >Disjunktion/Lewis. IV 229 Die Beschreibungskoordinate ist nicht kontextuell. Sie ähnelt der Bestimmungs-Koordinate darin, dass wir eher über sie verallgemeinern als sie zu fixieren. Wir könnten sagen, dass ein Satz wahr ist über einer Menge s von Beschreibungen an einem Index i, dann und nur dann wenn für jeden Index i', der gleich i ist außer vielleicht an der Beschreibungskoordinate, der Satz wahr ist an i' dann und nur dann, wenn die Beschreibungskoordinate i' zu s gehört. Wahrheit/Grad: Wahrheit ist gegeben, wenn eine normalisierte Verteilungsfunktion vorliegt (normalized measure function). >Wahrheit/Lewis, >Messung, >Graduelles. Pointe: Der Grad von Wahrheit eines wahrheitsfunktionalen Gebildes von Sätzen ist keine Funktion der Wahrheitsgrade ihrer Konstituenten. Bsp "x ist kalt" und "x ist warm" kann beides zum Grad 5 wahr sein, an einem Index i, aber "x ist kalt oder x ist kalt" ist wahr zum Grad 5 an einem Index, während an demselben Index "x ist kalt oder x ist warm" wahr zum Grad 1 ist. Vagheit: Bsp "möglicherweise" ist bezogen auf die Welt-Koordinate. Vagheit. Bsp "in einem Sinn" Form ...+ ... Vagheit: Bsp "__er als": Form: ((C/C)/N)/(C/C). Intension: "x ist kälter als y" ist wahr an einem Index, wenn die Menge der Beschreibungen unter denen "y ist kalt" wahr ist an i, eine echte Teilmenge ist der Beschreibungen unter denen "x ist kalt" wahr ist an i. Daraus folgt, dass die Sonne nicht kälter ist als Sirius, wenn nicht "in einem Sinn" die Sonne kalt ist. >Intension/Lewis._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 |